Walther Schwiete
Die künstlerische Produktion von Walther Schwiete wird durch zwei grundlegende Merkmale bestimmt: zum einen durch eine ausgeprägte Sammeltätigkeit, aus der ein ikonografisches Programm aus unterschiedlichen Motiven und Bildgegenständen hervorgegangen ist, und zum anderen durch ein besonderes Materialverständnis, das auf eigens erfundenen Verfahrensweisen beruht.
So nimmt der Künstler mittels verschiedener Werkstoffe immer wieder konkrete, physische Einschreibungen vor, indem er zum Beispiel kleine Bausteine aus Polyethylen zu Bildintarsien verarbeitet, Styroporplatten mit Ätzungen aus Silberlack versieht oder selbst gebaute Eisenstempel in Sperrholztafeln einbrennt. Auch diese jüngste Werkgruppe der so genannten »Brandings« zeigt diverse, wiederkehrende Motive, angeordnet zu strengen Reihen oder zu einem dichten, rhythmischen Rapport, der aus dem Prozess der Schichtung und Überlagerung entsteht und die gesamte Bildfläche einnimmt.
Ungeachtet spezifischer Materialeigenschaften ist allen Arbeiten von Walther Schwiete gemeinsam, dass sie auf vergleichbaren Strategien der Verwandlung beruhen. In diesem Sinne hat Barbara Hess darauf hingewiesen, dass sich seine künstlerische Arbeit zwischen der des Bastlers und Ingenieurs bewegt, denn: »es werden vorhandene Materialien und Technologien der (post-)industriellen Gesellschaft verwendet, nicht um sich deren Standards zu unterwerfen, sondern um damit eigene und eigensinnige Zwecke zu verfolgen.«
VITA
1956
geboren in Paderborn
1982-88
Studium an der Kunstakademie Münster, Meisterschüler bei Prof. Ulrich Erben
1989-90
Stipendium Cité des Arts, Paris
2000
Kunstpreis der Stadt Paderborn
2001, 2003, 2004
Lehraufträge für Bildhauerei, Universität Paderborn
lebt und arbeitet in Berlin und Paderborn
EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)
2024
Brandzeichen, Kunstverein Drensteinfurt
2019
Brandding, Stadtmuseum Beckum
2017
Brandwand, Kunstverein Oerlinghausen
2016
Brandings, Rasche Ripken, Berlin
2015
Im Keller #1735, Theologische Fakultät, Paderborn
2011
Ressource zur Unterhaltung, Kunstverein Unna
2010
Logotogo oder die Hoffnung bey nochschwebender Handlung, Rasche Ripken, Berlin
2008
Mr. Brico in Nordostwestfalen, Kunstverein Lübbecke
Mr. Bricolages Sonderangebote, Kunstverein Siegburg
2004
Massenträgheit, Galerie Stefan Rasche, Münster
2002
WeltHölzer, Kauno Galerija, Kaunas
Die Kunst, Schnee zu machen, Technologiepark Paderborn
1999
Autoput, Jesuitenkirche Paderborn
1998
Galerie Januar, Bochum
Galerie Stefan Rasche, Münster
1995
Skulptur & Zeichen, Welt & Häuschen, Galerie Dröscher-Meyer, Düsseldorf
1994
Skulptur & Zeichen, Galerie Stefan Rasche, Münster
1993
Arts et Métiers, Museum am Ostwall, Dortmund
1992
Galerie Januar, Bochum
GRUPPENAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)
2022
INTERMEZZO #4, Köpfe, Kunstmuseum Paderborn
IN SO FERN, Rasche Ripken, Berlin
Hommage à Reinhard Buxel, Kunstmuseum Paderborn
2018
Full House – 10 Jahre, Rasche Ripken, Berlin
2015
Muster*prozess, Rasche Ripken, Berlin
2014
Jahresausstellung, Kunstverein Unna
2011
30 Jahre Galerie da entlang, Dortmund
2010
Sample #3, Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
2008
Etwas bleibt immer hängen, Rasche Ripken, Berlin
2007
maniera, Galerie Stefan Rasche, Münster
2006
Einmal acht, Kunstverein Gelsenkirchen
2005
Lohn der Arbeit, Städtisches Museum Mülheim a.d. Ruhr
Salon, Galerie da entlang, Dortmund
Neue Heimat 1, Galerie Stefan Rasche, Münster
2003
Zünd ab, Kunstverein Schloss Ahaus
Der erste Blick, Museum am Ostwall, Dortmund
2001
bergauf!, Galerie Stefan Rasche, Münster
evident - ambivalent, Kauno Galerija, Kaunas
1999
Testbild, Galerie Stefan Rasche, Münster
1997
in durch aus, Galerie der Künstler, Völkerkundemuseum München
Galerie da entlang, Dortmund
1995
Übersicht, Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen,
Städtische Galerie Siegen u.a.O.
Kunstdinge, Taschenberg-Palais, Dresden
1992
Transparenz, Märzgalerien Mannheim und Ladenburg