Eilike Schlenkhoff
Ein Pinselstrich, ein Farbfleck oder eine zeichnerische Geste – mit solchen Bildelementen der abstrakten Malerei befasst sich Eilike Schlenkhoff. Doch betreibt sie eine künstlerische Camouflage, die auf einer überraschenden Umwertung der bildnerischen Mittel beruht: Mit spürbarer Lust am Experiment arbeitet sie an einer Überwindung vermeintlicher Gegensätze, denn das Abstrakte wird plötzlich zum dinghaften Objekt, gewinnt an Raum, verändert seinen Zustand, seine Bedeutung.
In den letzten Jahren hat sich daraus ein komplexer malerischer Kosmos entwickelt, der immer wieder neue Bildsensationen hervorbringt – und im Umgang mit den an sich abstrakten Farbfiguren ganz verschiedene Spielarten erkennen lässt. Da gibt es zum Beispiel singuläre Pinselstriche, die wie ominöse Flugobjekte einen Schatten auf den Bildgrund werfen. Dann wieder ist es ein Blütenkelch, ein Faden oder eine Ansammlung schwebender Partikel, denen die Malerin auf pointierte Weise nachspürt. Oder es entstehen ganze Bündel von Pinselzügen, was einer Fontäne, einem vieldeutigen Organismus ähnelt.
Grundlage ihrer Bildfindungen ist fast immer eine monochrome Fläche, die zum Resonanzboden solcher Farb- und Formerscheinungen wird. Neuerdings gibt es aber auch weite, bewölkte Himmelsräume in ihrer Malerei zu entdecken. Darin tauchen wiederum plastische Gebilde auf, ein Vogel vielleicht oder eine geisterhafte Figur, die allein aus der Modulation und Bewegung der Farbe entstehen.
VITA
1984
geboren in Herne
2005-13
Studium an der Kunstakademie Münster, Meisterschülerin von Prof. Cornelius Völker
2015
Atelierstipendium Die Werkstatt, Altena
2016 ff.
Förderprogramm Bildende Kunst der Volksbank Münster
2017
Stipendium der Kulturstiftung Sparkasse Unna
2018/19
Ramboux-Preis der Stadt Trier
2022
Phoenix Kunstpreis 2022
lebt und arbeitet in Wuppertal
EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)
2024
Alles und Nichts, Rasche Ripken, Berlin
2023
Kunstverein Marburg (mit Jürgen Staack)
2022
Kurvette, No Cube, Münster
Rauhfaserdackel, Rasche Ripken, Berlin
2021
Alles auf rot, Rasche Ripken, Berlin
2019
Gundula in Blau, Kunstverein Unna
2018
Stadtmuseum Simeonstift, Trier
2017
Quetschkommode, Kunstverein Unna
2016
Banalitäten, Stadtgalerie Altena
Peripherien, Galerie Clowns & Pferde, Essen
2014
Utopiastadt, Wuppertal
2013
Blumenkohl für Sarah, Galerie Marion Scharmann, Köln
GRUPPENAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)
2022
Perron-Kunstpreis 2022, Kunsthaus Frankenthal
GIG-Gallery, Düsseldorf (mit Mario Weinberg)
2020
Gesammelt und gesichtet. Ausgewählte Neuzugänge, Stadtmuseum Simeonstift, Trier
Shaped, Kunstverein Mönchengladbach
PRISMA, Rasche Ripken, Berlin
2019
Vereint – Kunst aus den Sammlungen der Sparkassen, Finanzministerium Schleswig-Holstein, Kiel
NEUN. Förderpreis Kunst, Haus am Roggenmarkt, Münster
2018
Raumbilder – Bildräume, Kunsthalle Cloppenburg
2017
Ausstellung zum DEW21 Kunstpreis, Museum U, Dortmund
Ausstellung zum Hans-Purrmann-Preis, Kulturhof Speyer
Good News, Kunstverein Ahlen
Die Große, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
2016
Kunst jetzt – Ausstellung zum Ida-Gerhardi-Förderpreis, Städtische Galerie Lüdenscheid
DEK 4, Stadtgalerie Altena
Cornelius Völker und Meisterschüler, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus, Lemgo
2015
Zeit, Ausstellung zum Förderpreis QQ-Art, Hilden
Wild & sanft. Junge Kunst aus der Kunstakademie Münster, WGZ-Bank, Düsseldorf
Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis, Frauenmuseum Bonn
2014
Personal pictures, Neuer Kunstverein Wuppertal
Falscher Hase, Galerie Münsterland, Emsdetten
2013
Malernormalaktivitäten, Landesvertretung NRW, Brüssel
Junge Kunst im Ruhrgebiet. Ausstellung zum Wilhelm-Zimolong-Preis, Alte Spedition, Gladbeck
Förderpreisausstellung der Kunstakademie Münster, Kunsthalle Münster
Camera Obskur, Kunstraum Düsseldorf
2012
Das Geschlecht der Arbeit, Kunstverein Gelsenkirchen
2011
Das dritte Nasenloch, Bayer-Erholungsheim, Leverkusen
2009
Was machen wir mit Jonas?, Rathausgalerie Lippstadt
2008
Malerei 2008, Westfälischer Kunstverein, Münster